Gelsenkirchen
Gelsenkirchen - kaum ein anderer Name und kaum eine andere Stadt wird stärker mit dem wirtschaftlichen Herzen NRWs, dem Ruhrgebiet assoziiert. Gelsenkirchen verfügt über knapp 260.000 Einwohnern und liegt ziemlich zentral im Ruhrgebiet. Die kreisfreie Stadt hat sich bundes- und europaweit einen Namen als "Revier" der Fußballprofimannschaft FC Schalke 04 gemacht und steht bundesweit auch als Synonym für den Aufstieg und den Niedergang der deutschen Bergbauindustrie.
Damit lässt sich die wirtschaftliche Geschichte Gelsenkirchens auch passend einleiten. Grundlegend für den Erfolg der frühen deutschen Industrialisierung war die Verfügbarkeit und die Verfeuerung von Kohle. Diese ließ sich unter anderem im Ruhrgebiet in Massen finden und ebenso leicht wie gewinnbringen abbauen. Gelsenkirchen war ein solches Zentrum der Kohleindustrie und wurde früh immer stärker als Bergbaustadt bekannt und genutzt. Die heutige kreisfreie Stadt trug also wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg des Ruhrgebietes bei. Die meiste Zeit über lieferte der Bergbau die Grundlage für die Gelsenkirchener Wirtschaftskraft. Die Montanindustrie war in Gelsenkirchen omnipräsent und als wirtschaftlicher Zweig der Arbeitgeber Nummer 1. Mit dem Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann die Montanindustrie in Gelsenkirchen sukzessive an Kraft zu verlieren und eine Zeche nach der anderen musste schliessen. Das wegbrechen der Zechen sorgte für eine immer deutlicher zu Tage tretende Verschlechterung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Gelsenkirchens und immer größer werdende Arbeitslosenzahlen wurden zu einem ernstzunehmenden Problem. Die Stadt versuchte auf unterschiedliche Arten und Weisen sich neu zu erfinden und mittlerweile beheimatet sie einige außerordentlich erfolgreiche mittelständische Unternehmen des sekundären Sektors und viele Unternehmen des Diestleistungssektors.
Entscheidend für die wirtschaftliche Historie Gelsenkirchens war die Infrastruktur. Ebenso früh wie der Bergbau Einzug in die Stadt hielt, musste auch die Infrastruktur erst aufgebaut und dann immer wieder angepasst und ausgebaut werden. Damit verfügt die Stadt über ein außerordentlich stark ausgeprägtes Netz an Schienen-, Straßen- und Wasserwege. Die Infrastruktur kann als das Erfolgsgeheimnis der Stadt bezeichnet werden. Der Fokus lag naturgemäß zunächst auf der Nutzung und dem extensiven Ausbau der Wasserwege und des Schienennetzes. Später kamen Ausbau und Nutzung des Straßennetzes hinzu und keiner dieser drei Transportwege wurde im Laufe der Zeit vernachlässigt oder gar eingestellt. Waren, Dienstleistungen und Personen können auf vielfältige Art und Weise nach Gelsenkirchen gebracht werden und die Stadt im Umkehrschluss ebenso vielfältig wieder verlassen. Durch seine realtiv zentrale Lage in NRW haben die Unternehmen in Gelsenkirchen auch die Möglichkeit, überregional für die Logistik bedeutsame Knotenpunkte anzusteuern. Bedeutende Flughäfen und Häfen lassen sich ebenso einfach wie zuverlässig ansteuern und ermöglichen die Verschiffung von Waren aller Art in alle Welt. Für produzierende und Handel treibende Unternehmen in Gelsenkirchen macht es keinen Unterschied, ob sie Schrauben, defekte Paletten, Maschinenersatzteile oder andere Produkten in unterschiedlichen Formen und Ausmaßen verschicken wollen. Die vielfältige Infrastruktur Gelsenkirchens ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen für Anforderungen jeglicher Art.
Trotz der Schwierigkeiten bei der Umstellung und der Neuorientierung der eigenen Wirtschaft hat es Gelsenkirchen geschafft, sich als attraktiver Standort wieder zu etablieren und arbeitet erfolgreich daran, den primären Sektor endgültig hinter sich zu lassen und ein Standort der Hightech Industrie, der Dienstleistungen und der Wissenschaft zu werden. Die außerordentlich entwickelte Infrastruktur und diverse städtische Initiativen und Programme erleichtern es Gelsenkirchen maßgeblich, sich als attraktiver Standort für bestehende und zu gründende Unternehmen zu etablieren. Alle überregionalen Angelegenheiten lassen sich unkompliziert von Gelsenkirchen aus angehen. Flug- und Seehäfen in nächster Nähe verbinden nämlich das Zentrum des Ruhrgebietes mit Unternehmen auf der ganzen Welt.