Bonn
Die Bundesstadt Bonn ist eine kreisfreie Stadt in der Provinz Köln im südlichen Bundesland Nordrhein-Westfalen und der zweite Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland. Mit 331.885 Einwohnern (31. Dezember 2021) gehört Bonn zu den 20 größten Städten Deutschlands. Bonn ist Teil der Metropolregion Rheinland und Rhein-Ruhr und der Region Köln/Bonn. Die Stadt auf beiden Seiten des Rheins war von 1949 bis 1973 zeitweiliger Regierungssitz, von 1973 bis 1990 Bundeshauptstadt und bis 1999 Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland . Regierung. Die Vereinten Nationen haben hier seit 1951 ihren Sitz. Bonn reicht über 2000 Jahre zurück, geht auf germanische und römische Siedlungen zurück und ist damit eine der ältesten Städte Deutschlands. Von 1597 bis 1794 war es Hauptstadt und Sitz des Kölner Wahlkreises. Ludwig van Beethoven wurde hier 1770 geboren. Die 1818 gegründete Universität Bonn entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten Universitäten Deutschlands. 1948/49 tagte der Parlamentarische Rat in Bonn, um das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland auszuarbeiten, und 1949 wurde Bonn erster Sitz von Parlament und Regierung. Dadurch hat die Stadt eine massive Expansion erfahren und ist über die neuen Parlaments- und Regierungsviertel mit Bad Godesberg gewachsen. Dies führte am 1. August 1969 zu einer Neuordnung der Stadt, indem die rechtsrheinischen Städte Bonn, Bad Godesberg und Beuer mit den Gemeinden des ehemaligen Kreises Bonn zusammengelegt wurden.
Von Mitte 1991, als der Bundestag den Bonn/Berlin-Beschluss verabschiedete, bis Mitte 2002 stieg die Zahl der Beschäftigten in der Stadt Bonn um knapp 11.400 oder 8,5 % auf 145.558. Im Jahr 2003 gab die Stadt erneut an, dass 3.118 Arbeitsplätze auf 149.016 gestiegen seien. Wie im benachbarten Rheinzieg-Kreis konnte er die Arbeitsplatzverluste durch den Umzug ausgleichen und neue Arbeitsplätze schaffen. Die Stadt Bonn meldete 2013 eine Kaufkraftkennzahl von 109,6 % (Bundesdurchschnitt: 100 %). Damit verfügten die Bonner zusammen über eine allgemeine Kaufkraft von 7,3 Milliarden Euro oder 22.746 Euro je Einwohner. Der überdurchschnittliche Kaufkraftindex ist auf eine hohe Beschäftigungsquote, einen hohen Anteil an qualifizierten Mitarbeitern und hochbezahlte Arbeitsplätze zurückzuführen. Etwas niedriger lag die Kaufkraft im benachbarten Rheinzieg-Kreis bei 21.367 Euro je Einwohner. Im Jahr 2016 lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Bonns innerhalb der Stadtgrenzen bei 22.824 Millionen Euro und damit auf Platz 12 im Wirtschaftsleistungsranking der deutschen Städte. Das Pro-Kopf-BIP lag im selben Jahr bei 71.222 Euro (Nordrhein-Westfalen: 37.416 Euro; Deutschland: 38.180 Euro) und damit deutlich über dem regionalen und bundesweiten Durchschnitt. 2016 waren in der Stadt rund 243.200 Menschen beschäftigt. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 mit 6,1 % unter dem NRW-Durchschnitt von 6,4 %.
Die meisten Städterankings zur Zukunftsentwicklung platzieren Bonn und die Region mindestens im oberen Drittel. Dass die Gegend ein florierendes Geschäftsgebiet ist, zeigt die Tatsache, dass die Bevölkerung im Laufe der Jahre gewachsen ist. Bonns Arbeitslosenquote ist mit 6,9 % im Oktober 2010 seit vielen Jahren eine der niedrigsten in Nordrhein-Westfalen. Die meisten der in Bonn Beschäftigten kommen als Pendler aus dem Umland wie dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Kreis Euskirchen, dem rheinland-pfälzischen Kreis Ahrweiler, dem Rhein-Erft-Kreis und Köln. Täglich pendeln 80.000 Menschen nach Bonn und 30.000 Bonner suchen Arbeit außerhalb der Stadt. Damit ist Bonn nach Köln und der Landeshauptstadt Düsseldorf die drittgrößte Pendlerüberschussstadt in Nordrhein-Westfalen. Wie in vielen anderen Städten der Bundesrepublik hat sich auch der Schreibwarenhandel seit den 1990er Jahren strukturell verändert. Viele der alteingesessenen, einst selbstständigen Einzelhändler sind verschwunden und den Filialisten gewichen. Auch Fachgeschäfte mit hoch spezialisierten Produkten verschwanden. Nicht zuletzt trug auch die Zunahme des Internethandels zu dieser Entwicklung bei. Die wichtigsten Unternehmen in Bonn sind privatisierte Staatsbetriebe. Postbank, Autobahn Tank & Rust GmbH, eine Niederlassung der Deutschen Telekom AG, Deutsche Post AG und Deutsche Bank AG. Drittgrößter Arbeitgeber der Stadt Bonn ist die Universität Bonn (einschließlich Universitätsklinikum), gefolgt von den Bonnstadtwerken als bedeutendem Arbeitgeber.
Auf der anderen Seite sind in Bonn viele traditionsreiche und überregional bekannte Privatunternehmen angesiedelt, wie die Luxusgütermanufakturen Verpoorten und Kessko oder der Orgelbauer Klais. Haribo, Europas größter Süßwarenhersteller, hat seinen Hauptsitz (gegründet 1922) und Produktion in Bonn. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich nun in Grafschaft, Rheinland-Pfalz. Weitere Unternehmen von überregionaler Bedeutung sind Weck Glaswerke (Produktionsstandort), Fairtrade, Eaton Industries (ehemals Klöckner & Moeller), IVG Immobilien AG, Kautex Textron, SolarWorld, Smoothie-Hersteller True Fruits, Vapiano und SER Group. Bonn ist vom Schienengüternahverkehr weitgehend abgeschnitten, obwohl der Transitschienengüterverkehr durch die Stadt Bonn sowohl links- als auch rechtsrheinisch recht umfangreich ist. In der Bonner Innenstadt gab es einst mehr als zehn Güter- oder Hafenbahnhöfe, die von drei verschiedenen Bahnen bedient wurden: DB, KBE (Köln-Bonner Eisenbahn) und der „alten“ RSE (Schmalspurbahn, auch Bröltalbahn genannt). aufstellen und zahlreiche Anschlussgleise von Bonn Enterprises. Geblieben ist nur noch der Güterbahnhof Bonn Bojer, der seit einigen Jahren wieder Regel- und Großgüterverkehr abwickelt und die letzte Schnittstelle zwischen Schiene und Straße in ganz Bonn und Umland darstellt. Industrielle Anschlussgleise gibt es in Bonn nicht mehr. Nur der Oldtimer-Ersatzteilgroßhandel hat über die Gleise der Güterstation Bon Buell direkten Anschluss an das Schienennetz und beliefert regelmäßig Container per Bahn.